Singen im Dunkeln

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„Hört noch besser aufeinander!“ Diese Aufforderung unserer Chorleiterin Maren haben wir schon öfter in den Proben gehört, jetzt endlich konnten wir ausprobieren, wie es ist, wenn wir wirklich nur aufs Hören angewiesen sind beim Singen: Am Himmelfahrtsabend durften wir im Stuttgarter Dunkelrestaurant auf der Bühne der Rosenau singen. Was für ein Erlebnis. Seit Wochen hatten wir das Singen im Dunkeln geprobt, damit jede Sängerin auch für sich herausfinden konnte, ob sie sich das Singen in völliger Schwärze auch zutraut: Nur hören, die anderen spüren, anfassen dürfen, falls es zu beklemmend wird – all das haben wir verinnerlicht. Leiser singen als normal, dennoch mit viel Bewegung, viel Gefühl, viel Ausdruck.

Das Üben und sich mit der Situation vertraut machen hat gewirkt, es gab uns Sicherheit als wir dann in zwei Reihen Polonäse-artig in den dunklen Raum geführt wurden, eine Treppe zur Bühne überwinden mussten, uns dort aufstellten mit Blick nach vorne, nett angekündigt wurden und dann zu unserem Publikum sangen: 75 Personen, für die dieser besondere Abend ebenfalls ein Abenteuer war. Ein wunderbarer Rahmen für unsere Harmonien, für ausdrucksstarkes Singen und für „Maiglöckchen“-Sound – vom Publikum kam so viel zurück, nicht nur Applaus, sondern auch Ahs und Ohs und viel Energie, die wir spürten und die uns während unseres Programms von sechs Liedern umhüllte. Auch eine Zugabe durften wir abschließend singen bevor wir wieder in die helle Nacht hinausgeführt wurden.

Unser Fazit: Wow! So fühlt es sich an, wenn Du etwas machst, das außerhalb Deiner Komfortzone liegt: prickelnd, energetisierend, begeistert von Dir selbst und den anderen. Wir können ein solches Erlebnis nur jedem Chor empfehlen. Technische Fragen aller Art beantworten wir gerne: Wie habt Ihr gepitcht? Wie habt Ihr den Takt gehalten? Woher wusstest Ihr, in welche Richtung Ihr singen müsst? Warum ist keiner von der Bühne gefallen? Was hattet Ihr an? Etc. Vielen Dank auch an die Veranstalter von aus:sicht für die Einladung wieder zu kommen. Das werden wir sehr gerne!